Sie sind in aller Munde: Mund-Nasen-Schutze in Form von OP-Masken, FFP3- und FFP2-Masken für Kinder und Erwachsene. Um zu wissen, ob nun ein simpler OP-Mundschutz reicht oder ob es eine FFP2- oder gar FFP3-Maske sein muss, ist es wichtig, gut über Funktionsweise und Einsatzgebiet informiert zu sein. Wir stellen Ihnen die unterschiedlichen Masken vor und erklären Ihnen, wie und wo sie eingesetzt werden.
FFP2- und FFP3-Masken sind definiert als partikelfiltrierende Halbmasken, wobei FFP für Filtering Face Piece, also "filterndes Gesichtsteil" steht. Eine FFP2-Maske ebenso wie eine FFP3-Maske ist insofern eine Halbmaske, als dass sie nur die Mund-Nasen-Partie abdeckt und nicht das gesamte Gesicht, wodurch die Dichtlinie oberhalb der Nase verläuft und mittels eines formbaren Nasenbügels besser abgedichtet werden soll. Anders als etwa ein OP-Mundschutz kann eine FFP2-Maske oder in Steigerung dazu die FFP3-Maske etwa auch als Staubschutzmaske bei der Arbeit Verwendung finden. Eine richtige FFP2- oder FFP3-Maske entspricht der EU-Norm EN 149 und muss folgende Anforderungen erfüllen:
Eine FFP2-Maske darf eine Gesamtleckage von höchstens 11 % haben. Als Leckage bezeichnet man die durch die nicht perfekt am Gesicht anliegende Form entstehenden Lücken zwischen FFP2-Maske und Gesicht. Eine FFP2-Maske muss 95 % aller gesundheitsschädlichen Rauche, Nebel und Stäube sowie feste und flüssige Partikel filtern. Bei festen und flüssigen Partikeln, die in Gasen, also auch der Atemluft gelöst sind, spricht man von Aerosolen. Die meisten Krankheitskeime werden in mikroskopisch kleinen Tröpfchen gelöst in der Atemluft übertragen. Deshalb schützt eine FFP2-Maske wirkungsvoll aktiv den Träger gegen Krankheitskeime und nicht nur passiv vor Keimen, die der Träger der Maske an seine Umwelt abgeben könnte. Dies tun die meisten anderen Mund-Nasen-Schutze. Bei diesen werden die feinen Tröpfchen in der Atemluft von der Maske daran gehindert, sich beim Ausatmen in der Luft zu verteilen.
Ein normaler Mund-Nasen-Schutz schützt vor allem die Umwelt, eine FFP2-Maske auch den Träger. Bei medizinischen Masken, wie sie bei Operationen Verwendung finden, ist schließlich primär wichtig, dass der behandelnde Chirurg beim Ausatmen den Patienten nicht mit eigenen Keimen infiziert. Ärzte auf Intensivstationen werden hingegen, um sich selbst zu schützen, FFP2- und FFP3-Masken tragen.
Eine FFP3-Maske darf sogar nur eine Gesamtleckage von allerhöchstens 5 % haben. Ferner muss eine FFP3-Maske 99%igen Schutz vor giftigen, krebserzeugenden und radioaktiven Stoffen sowie Tröpfchenaerosolen bieten. Darüber hinaus muss eine FFP3-Maske im Gegensatz zur FFP2-Maske sogar vor Mikroorganismen, also Bakterien, Viren, Pilzen und deren Sporen, selbst schützen. Die FFP3-Maske ist folglich zwar um einiges sicherer als eine FFP2-Maske, aber letztlich für wirkliche Krisenherde und Arbeiten in riskanter Umgebung gedacht.
Keime, die von Mensch zu Mensch übertragen werden, sind fast immer Tröpfcheninfektionen. Das heißt, dass die Erreger sich in Körperflüssigkeit wie etwa kleinen Mengen Speichel oder Nasensekret befinden müssen und dann über den Atem, Niesen oder Husten aus dem Körper befördert werden. Sie überwinden dabei maximal Distanzen zwischen 1,5 und 2 m, weshalb das Einhalten eines Mindestabstands gerade während einer Pandemie so wichtig ist. Das bedeutet aber auch, dass im Grunde jeder seine Mitmenschen ausreichend schützen könnte, wenn er einen einfachen medizinischen Mund-Nasen-Schutz tragen würde. Eine FFP2-Maske oder FFP3-Maske ist also nur von Nöten, wenn wir uns auf die Rücksichtnahme unserer Mitmenschen nicht verlassen können oder wo eine erhöhte Wahrscheinlichkeit besteht mit infizierten Menschen, die ihre Erreger in der Atemluft verteilt haben, in Kontakt zu kommen.
Leider ist vieles, was Ihnen als FFP2-Maske oder FFP3-Maske angeboten wird, keine FFP2- oder FFP3-Maske im engeren Sinne, da sie den sehr strengen Anforderungen, die die EU-Norm an eben diese stellt, nicht erfüllt. Deshalb ist es ungemein wichtig, dass Sie auf die CE-Kennzeichnung mit der vierstelligen Prüfnummer der jeweiligen Prüfstelle achten. Nur so ausgewiesene FFP-Masken erfüllen auch wirklich die oben angegebenen Standards.
Das Atmen durch eine FFP2-Maske sowie durch eine FFP3-Maske kann mit der Zeit beschwerlich werden. Gerade Menschen, die eine FFP2-Maske/FFP3-Maske über einen längeren Zeitraum tragen oder die aufgrund einer Atemwegserkrankung oder auch einer Angststörung zu Atemnot neigen, ist gewiss zu einer FFP-Maske mit Ventil zu raten, da dies das Atmen erleichtert.
Fangen wir mit dem Kauf an. Denn natürlich müssen Sie etwa für Kinder einen Mundschutz erwerben, der auch eine Kindern angepasste Größe hat. Es gibt auch FFP2-Masken für Kinder, eine FFP3-Maske wird für ein Kind kaum nötig sein. Wie oben bereits erwähnt, kommt es darauf an, in welcher Umgebung Sie sich bewegen. Ein einfacher OP-Mundschutz ist in Gebieten mit einem überschaubaren Infektionsrisiko ausreichend. Das sind vor allem Orte, an denen Sie ohne Probleme genügend Abstand zu Ihren Mitmenschen halten können, d. h. im Freien oder sehr weitläufigen Räumlichkeiten. Auch an Orten, an denen ohnehin eine Maskenpflicht herrscht und alle sich gegenseitig schützen, ist ein einfacher Mund-Nasen-Schutz für gewöhnlich ausreichend. Anders sieht es an Orten aus, wo relativ viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen und Sie sich nicht darauf verlassen können, dass andere sich an die Hygienemaßnahmen halten. Hier ist eine FFP2-Maske sicher sinnvoll, da eine FFP2-Maske Sie selbst wirksam schützt, ganz gleich, wie sich andere verhalten. Die Steigerung von der FFP2-Maske zur FFP3-Maske wird in den seltensten Fällen von Nöten sein. Eine FFP3-Maske ist eigentlich nur da wirklich sinnvoll, wo Sie mit sehr großer Wahrscheinlichkeit mit Infizierten in Kontakt kommen. Pflegepersonal wäre etwa zu einer FFP3-Maske zu raten, um wirklich absolut auf Nummer sicher zu gehen. Wobei das Tragen einer FFP3-Maske nicht bedeutet, dass man andere Hygienemaßnahmen wie Händewaschen und Desinfizieren in den Wind schlagen könnte.
Nehmen wir an, Sie oder Ihre Angehörigen haben nun die richtige Maske ausgewählt, wie ist dann weiter vorzugehen? Bevor Sie eine FFP2-Maske oder FFP3-Maske anlegen, sollten Sie alles, was das Abschließen zwischen Maske und Haut behindern könnte und die Leckage erhöhen könnte, entfernen. Kurzum: Männer und auch ein geringer Prozentsatz der Frauen, Zeit zum Rasieren. Lange Haare sollten nach hinten zusammengebunden werden und Piercings, die in den Weg kommen könnten, sollten Sie im Zweifelsfall herausnehmen. Eine Brille sollte zunächst auch abgesetzt werden. So kann die FFP2-Maske gut mit dem Gesicht abschließen und es steht kein großer Zwischenraum zwischen Haut und Maskenkante.
Als Nächstes sollten Sie etwas tun, was Sie in Situationen, wo eine Maske von Nöten ist, ohnehin regelmäßig machen sollten: Händewaschen, d. h.: Hände einseifen und dann je einmal eine kleine Kuhle mit dem Seifenwasser in der Handinnenfläche bilden und die Fingerkuppen der anderen Hand darin waschen, dann zwischen den Fingern waschen, anschließend die Fingerkuppen gegeneinander waschen und danach noch einmal den Daumen. Zum Abschluss waschen Sie Handrücken und Handgelenke. Erst dann setzen Sie die Maske auf und berühren sie dabei primär an den Bügeln und wenn Sie die Maske selbst anfassen, dann überhaupt nur die Außenseite. Ein guter Mund-Nasen-Schutz und auch jede FFP2-Maske oder FFP3-Maske verfügt über einen Nasenbügeln, den sie gut andrücken sollten, damit sich die FFP2- bzw. FFP3-Maske optimal an die Gesichtskonturen anpasst. Wenn Sie Kinder haben, sollten Sie auch darauf achten, dass ihre Kinder ihren Mundschutz richtig aufsetzen. Erst wenn die FFP3- oder FFP2-Maske sitzt, sollten Sie Ihre Brille wieder aufsetzen, wenn Sie Brillenträger sind. Wenn Sie die FFP2-Maske oder FFP3-Maske einmal tragen, sollten Sie sie erst wieder absetzen, wenn Sie sie nicht mehr brauchen. Dabei gilt nach Möglichkeit Atem anhalten, die FFP2-Maske (oder FFP3-Maske) am Bügel greifen und abziehen. Anschließend sollte die Maske in einen abgedeckten Mülleimer entsorgt werden.